Warum ein spezieller Baby-Notarztwagen
Die Behandlung und Versorgung von gefährdeten Neugeborenen erfordert spezielle diagnostische und therapeutische Maßnahmen - intensivmedizinische Überwachung, Unterstützung und ggf. Ersatz der Vitalfunktionen. Das kann kein 'normaler' Rettungswagen.
Um die Überlebenschancen von Risiko-Neugeborenen zu verbessern wurde Anfang der 70er Jahre mit dem Auf- und Ausbau spezieller Neugeborenen-Intensivstationen begonnen.
Schon aus Personal-, Ausbildungs- und Kostengründen war es nicht möglich, eine derartige Intensivmedizin an allen Krankenhäusern mit Abteilungen der Geburtshilfe oder an jedem Kinderkrankenhaus zu betreiben. So wurden diese aufwendigen Einrichtungen an Schwerpunktkinderkliniken (im Großraum Kassel im Klinikum Kassel) zentralisiert. Der Transport von der Geburtsklinik in die Schwerpunktklinik war jedoch lange nicht befriedigend gelöst. Erst auf Drängen und viel Eigeninitiative der Ärzteschaft wurden die ersten Neugeborenen-Transportdienste eingerichtet.
Im Pilotprojekt im Raum München ging so die Sterblichkeitsrate von Risiko-Neugeborenen um über 25% zurück.
Der ASB in Kassel war 1978 eine der ersten Hilfsorganisationen, die ein speziell für den Transport von Neugeborenen ausgestattetes Fahrzeug in Dienst stellten.
Auch für größere Entfernung - z.B. nach Gießen, Göttingen oder Hannover - ist ein bodengebundener Transport bedeutend schonender als eine Verlegung per Hubschrauber. Die Luftdruckschwankungen sind eine extreme Belastungen für den sehr jungen Organismus und bedeuten teilweise ein unkalkulierbares Risiko.