„Zuversicht, Hoffnung und Wärme geben“ | ASB-Kältehilfe für Obdachlose: Samariter spenden winterfeste Schlafsäcke
Getreu dem Motto „Wir helfen hier und jetzt“ beteiligte sich der ASB-Regionalverband Kassel-Nordhessen auch diesen Winter an der bundesweiten Kältehilfe-Aktion des ASB. Geschäftsführerin Judith Ehret und die zweite Vorsitzende Sabine Schneider übergaben fünfzig winterfeste Schlafsäcke, fünfzig Hygiene-Sets für Männer und Frauen sowie Thermounterwäsche an den Verein Soziale Hilfe und die Drogenhilfe Nordhessen in Kassel.
Mit dieser Spende will der ASB praktische Hilfe leisten und ein Zeichen für Solidarität und Menschlichkeit setzen: „Die kalte Jahreszeit ist für Obdachlose besonders hart. Kälte und Nässe erschweren das Überleben im Freien. Viele haben keinen Zugang zu warmer Kleidung und Schlafsäcken. Wir wollen die prekäre Situation dieser Menschen ein wenig lindern und ihnen damit ein Stück Zuversicht, Hoffnung und Wärme geben“, erläutern Judith Ehret und Sabine Schneider.
„Der Bedarf an Hilfe steigt“
Amrei Tripp vom Verein Soziale Hilfe bedankte sich im Namen beider Organisationen für die Spende, die dringend benötigt wird: „Armut und Wohnungslosigkeit nehmen zu, und damit steigt auch der Bedarf an Hilfe.“ Gründe dafür seien unter anderem die Inflation und die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt. In der Tagesaufenthaltsstätte Panama des Vereins Soziale Hilfe an der Kölnischen Straße sowie im Café Nautilus der Drogenhilfe Nordhessen an der Erzberger Straße finden wohnungs- und obdachlose Menschen Hilfe.
Beide bieten im Winter Notschlafstellen an und geben bei Bedarf Schlafsäcke aus. Daneben halten sie warme Kleidung, Lebensmittel- und Tierfutterspenden bereit. Menschen, die auf der Straße leben, erhalten dort auch eine Grundversorgung: einen Platz zum Aufwärmen, Duschen und Wäschewaschen, Frühstück und eine warme Mahlzeit. Zu den Beratungsangeboten gehören unter anderem eine ärztliche Sprechstunde und eine Schuldnerberatung.
Situation Wohnungsloser hat sich verschärft
Seit Jahren steigt die Zahl der Menschen, die auf der Straße leben. Die Trennung vom Partner, der Tod eines geliebten Menschen oder der Verlust des Arbeitsplatzes: Es gibt viele Gründe, warum Menschen plötzlich ihre Wohnung verlieren und im schlimmsten Fall obdachlos werden. Die Situation wohnungsloser Menschen hat sich in den letzten Jahren weiter verschärft.
Aktuell sind rund 439.500 Menschen in Deutschland wohnungslos – ein Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Kassel galten im Jahr 2023 nach Angaben des Sozialamtes 1.339 Personen in insgesamt 808 sogenannten Obdachlosenhaushalten als wohnungslos. 2013 waren es 520 Personen in 332 Haushalten. Diese Zahlen machen deutlich, wie dringend mehr bezahlbarer Wohnraum und konkrete Hilfsmaßnahmen benötigt werden.
Bundesweite Kältehilfe-Aktion ist 2016 gestartet
Mit seiner bundesweiten Aktion unterstützt der ASB Menschen ohne festen Wohnsitz seit 2016. Bei den bundesweiten Kältehilfe-Aktionen können sich obdachlose Menschen wärmende Schlafsäcke abholen und sind damit besser auf die winterliche Kälte vorbereitet. Zudem werden Hygieneartikel wie Deo, Duschgel, Zahnpasta und Zahnbürste verteilt, aber auch Thermounterwäsche und warme Socken. Der ASB-Regionalverband Kassel-Nordhessen unterstützt die Arbeit des Vereins Soziale Hilfe und der Drogenhilfe Nordhessen im Rahmen der jährlichen Kältehilfe-Aktion seit dem Jahr 2018.
Spendenübergabe im Panama (v. l.): Amrei Tripp, Anja Krätke und Michaela Rohde vom Verein Soziale Hilfe mit Sabine Schneider, Dirk Reimann und Judith Ehret vom ASB in Kassel.
Foto: ASB RV KS-NH / Kothe