Sie werden fit für den Notfall gemacht | Am 9. August startet wieder ein Rettungssanitäter-Lehrgang beim ASB
Der Rettungsdienst ist ein abwechslungsreiches Aufgabenfeld. Eingesetzt werden auch Rettungssanitäterinnen und -sanitäter, die der ASB-Regionalverband Kassel-Nordhessen ausbildet. In einem viermonatigen Lehrgang werden sie fit für den Notfall gemacht. Der nächste Lehrgang beim ASB startet am 9. August. Interessierte, gerne auch Quereinsteiger mit Berufserfahrung, können sich jetzt bewerben. Informationen sind zu finden unter jobs-asb-hessen.de Einfach die Rubrik „Stellenangebote Regionalverband Kassel-Nordhessen“ anklicken.
Ein Kursteilnehmer gibt Einblick in die Ausbildung
Florian Hotz ist ein Teilnehmer des aktuellen Lehrgangs beim ASB. Der 35-Jährige hat zuvor schon einen anderen Beruf erlernt und viele Jahre als Kfz-Mechatroniker gearbeitet. Jetzt lässt er sich zum Rettungssanitäter ausbilden In einem Gespräch gibt er Einblicke in die Ausbildung.
Wie sind Sie auf die Ausbildung beim ASB aufmerksam geworden?
Ich habe schon früher einmal darüber nachgedacht, mich zum Rettungssanitäter ausbilden zu lassen, nach meiner Schulzeit. Ich habe mich aber letztlich für eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker entschieden. Auch, weil man damals den Rettungssanitäter-Kurs selbst bezahlen musste.
Was hat Sie zum Umdenken bewegt?
Jetzt, mit 35, wollte ich mich neu orientieren. Durch eine Stellenanzeige bin ich auf den Lehrgang des ASB aufmerksam geworden. Überzeugt hat mich auch, dass der ASB die Ausbildung und den C1-Führerschein finanziert. Und dass nach erfolgreichem Abschluss ein Arbeitsplatz auf mich wartet.
Was hat Sie am Rettungsdienst besonders interessiert?
Durch meinen Vater, der reanimiert werden musste, und kleinen Sohn bin ich mit Rettungsdiensten in Berührung gekommen. Mich hat beeindruckt, wie gelassen und kompetent die Mitarbeiter mit Notfallsituationen umgegangen sind. Die positive Erfahrungen haben mein Interesse geweckt.
Sie haben schon einen Beruf erlernt. Warum haben Sie sich neu orientiert?
Wie ich schon sagte, es war für Zeit für Veränderung. Und ich denke, dass meine künftige Aufgabe im Rettungsdienst eine sinnvollere ist, als bisher. Ich möchte meinen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Ich habe ja selbst erfahren, wie wichtig und notwendig die Arbeit des Rettungsdienstes ist.
Wie empfinden Sie den Lehrgangs-Aufbau, die Gliederung in die drei Teile Rettungsdienstschule, Praktikum auf einer Rettungswache und in einer Klinik?
Die fachliche Ausbildung an der Rettungsdienstschule ist super. Wir haben Dozenten, die Lust haben, uns etwas beizubringen. Ich bin 35, mir haben sie nochmal das Lernen gelehrt. Das ist nicht einfach, wenn man lange aus der Schule raus ist. Und die Praktika geben gute Einblicke in die tägliche Arbeit.
Sie absolvieren gerade Ihr Praktikum auf einer ASB-Rettungswache. Wie ist Ihr Alltag?
Der Alltag ist sehr unterschiedlich. Man weiß nie, was kommt. Ich fahren mit einem Team aus Rettungs- und Notfallsanitäter als dritter Mann im Rettungswagen mit zu Einsätzen raus und helfe, unter ihrer Anleitung, bei der Versorgung der Patienten.
Können Sie schon anwenden, was sie im Lehrgang gelernt haben?
Ja, zum Beispiel den Blutdruck, Blutzucker und die Temperatur messen, ein EKW anlegen und schreiben. Diese Praxiserfahrungen sind wichtig. Und auch, dass die Kollegen, der Notfallsanitäter oder Notarzt, mir erklären, warum sie etwas gemacht haben.
Bleibt auf der Rettungswache Zeit für Gespräche?
Ja, die Kollegen erzählen von ihren Erfahrungen, erklären mir viele Dinge, etwa die Medizintechnik im Rettungswagen. Das finde ich wichtig, da es ja ein völlig neues Arbeitsfeld für mich ist.
Was sind die Aufgaben eines Rettungssanitäter?
Wir Rettungssanitäter sind die Fahrzeugführer des Rettungswagens. Wir leiten die Versorgung des Patienten ein, unterstützten den Notfallsanitäter oder Notarzt bei der weiteren Versorgung, um lebenswichtige Funktionen zu erhalten oder wiederherzustellen, und ermöglichen den Transport.
Profitieren Sie von Ihren bisherigen Berufserfahrungen?
Ich profitiere von meiner Lebenserfahrung. Nicht nur im Beruf, auch durch mein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr oder als Fußballtrainier. Vor allem im Umgang mit Menschen. Es hilft, unterschiedliche Charaktere einzuschätzen und sie der Situation angemessen anzusprechen.
Welche Eigenschaften sollte man für diese Aufgabe mitbringen?
Zu allererst sollte man helfen wollen. Empathie, Verlässlichkeit, Flexibilität. Man sollte gerne im Team arbeiten, kommunikativ und physisch wie psychisch belastbar sein. Das heißt auch, in der Lage sein, Erlebnisse nicht mit nach Hause zu nehmen.
Wie gefällt Ihnen die Ausbildung beim ASB?
Ich fühle mich ernst- und aufgenommen. Ich mag den Zusammenhalt im Team, das wie eine Familie ist. Und auch die Menschlichkeit. Der Slogan „Wir helfen hier und jetzt“ trifft gut, was den ASB für mich ausmacht.