Sie sind da, wo Hilfe gebraucht wird | Ehrenamtliche des ASB sind in Lohfeldener Notunterkunft im Einsatz
Seit mittlerweile zwei Monaten ist die Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine im ehemaligen Hornbach Gartencenter in Lohfelden geöffnet. Derzeit leben dort knapp 130 Menschen, darunter vierzig Kinder, die vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Deutschland geflüchtet sind. Neben hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ASB-Regionalverbands Kassel-Nordhessen, der die Einrichtung im Auftrag des Landkreis Kassel betreibt, sind auch rund vierzig Ehrenamtliche des ASB im Einsatz.
Zu ihnen zählen Petra und Holger Passon, die zuvor im ASB-Testzentrum in Lohfelden geholfen haben. Beiden macht das Engagement große Freude: Sie schätzen die Arbeit im Team und die Möglichkeit, immer wieder andere Menschen kennenzulernen. Die Arbeit in der Einrichtung für Geflüchtete bezeichnet das Ehepaar als sinnstiftend. „Wir haben das Gefühl, was wir tun, bringt etwas und wir können einen kleinen Beitrag für die Menschen leisten, die vom Krieg betroffen sind.“
Ihre Aufgaben sind vielfältig: Sie sind am Infostand, der sich wie der Essens- und Aufenthaltsbereich im ehemaligen Gewächshaus befindet, Ansprechpartner bei allen Fragen, die die Menschen haben. Vor allem wenn es um ganz alltägliche Dinge geht, helfen die Passons weiter: Ob Waschmittel oder eine Zahnbürste gebraucht wird, Babymilch oder Windeln – bei ihnen am Infostand ist all das zu bekommen.
Das Smartphone hilft bei der Verständigung
Und wenn es Fragen gibt, die sie nicht beantworten können, beispielsweise zu Anträgen bei Behörden, dann helfen sie mit einem Ansprechpartner weiter. Da die beiden kein ukrainisch sprechen, läuft die Kommunikation via Smartphone als Übersetzungshilfe. „Das funktioniert gut“, bekundet das Ehepaar, das mehrmals in der Woche da ist und so mittlerweile einen engen Kontakt zu den Menschen hat.
„Wir helfen, wo Hilfe gebraucht wird“, sagt Petra Passon. Dazu zählt auch die Essensausgabe, je nach Schicht bei Frühstück, Mittagessen oder Abendbrot. Ehrenamtliche Samariterinnen und Samariter wie das Kaufunger Ehepaar sorgen etwa für die Bereitstellung des Mittagessens, das ein Caterer liefert, geben es aus, bereiten Tabletts mit Brot und Aufschnitt vor oder kümmern sich um die Spülmaschine.
Darüber hinaus ist der Computer ihr Arbeitsplatz: „Zum Beispiel um Daten in Excel-Tabellen einzupflegen“, erzählt Holger Passon, der auch die Fahrradwerkstatt vor Ort mit aufgebaut hat. Daneben gibt es auch eine Kleiderkammer oder Spiel- und Sportangebote für Kinder, wo sich Ehrenamtliche einbringen können.
Insgesamt arbeiteten rund siebzig Ehrenamtliche mit, sagt Nadine Wicke vom ASB, die die Leitung innehat. Neben den Samariterinnen und Samaritern engagieren sich auch Mitglieder des Helferkreises Lohfelden in der Notunterkunft, der sich im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 zusammengefunden hat, und die Freie Sport- und Kulturgemeinde (FSK) Lohfelden.
Ein offenes Ohr für die Sorgen der Menschen
Sie ist stolz auf ihr Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen, das in diesen Wochen viel leistet ¬– von der Versorgung der Menschen über die soziale Betreuung bis hin zu Sprachkursen und Sportangeboten. Und sie alle haben stets ein offenes Ohr für den Kummer der Menschen, die ihre Familien und Freunde in der Ukraine vermissen und sich um sie sorgen.
Für diesen unermüdlichen Einsatz dankt auch der erste Vorsitzende des ASB-Regionalverbands Kassel-Nordhessen, Philipp Brake: „Unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer machen für die Menschen, die in einer Notsituation hierherkommen, vieles möglich. Für uns Samariterinnen und Samariter ist es selbstverständlich, ihnen in dieser Situation, unter der besonders Frauen und Kinder leiden, zu unterstützen.“