Schlafsäcke für Obdachlose auch in Corona-Zeiten: Regionalverband Kassel-Nordhessen beteiligt sich an ASB-Kältehilfe
Menschen ohne festen Wohnsitz stehen in diesem Winter bei ihrer Suche nach einem Übernachtungsplatz vor einer besonderen Herausforderung: Ein Teil der Obdachlosen-Einrichtungen bleibt aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Andere haben zwar geöffnet, können jedoch nicht so viele Plätze wie sonst anbieten. Daher brauchen obdachlose Menschen in Deutschland dringend Unterstützung. Deshalb hat der ASB in diesem Jahr seine bundesweite Kältehilfeaktion fortgesetzt.
Samariterinnen und Samariter haben Ende November obdachlose Menschen in mehr als 20 Städten in Deutschland mit Schlafsäcken, warmen Socken und Hygieneartikeln versorgt. „Die kalte Jahreszeit ist für diese Menschen eine unheimliche Belastung. Sie haben keinen Rückzugsort und keine warme Kleidung, um sich zu schützen, und sind somit der eisigen Kälte hilflos ausgesetzt“, sagt Uwe Martin Fichtmüller, Hauptgeschäftsführer des ASB Deutschland.
Unterstützung für Einrichtungen in Kassel
An der Aktion hat sich auch der Regionalverband Kassel-Nordhessen beteiligt. Fünfzig Schlafsäcke und Hygienesets wurden für Wohnungslose an den Verein Soziale Hilfe Kassel und die Drogenhilfe Nordhessen übergeben. „Besonders in Nächten mit hohen Minusgraden kann es für die Betroffenen sehr gefährlich werden, wenn sie keinen Schlafplatz in einer Notunterkunft bekommen“, begründen Philipp Brake, 1. Vorsitzender des Regionalverbands, und Geschäftsführer Michael Görner die Initiative.
Beide Vereine kümmern sich in Kassel um Obdachlose. In der Tagesaufenthaltsstätte Panama des Vereins Soziale Hilfe an der Kölnischen Straße finden in Not geratene und obdachlose Menschen Hilfe, Versorgung und Beratung. Die Drogenhilfe Nordhessen unterhält das Café Nautilus an der Erzbergerstraße, das ebenfalls Anlaufstelle für Menschen ohne Dach über dem Kopf ist. Beide bieten im Winter auch Notschlafstellen an.
Auch in Corona-Zeiten Angebote machen
Auch in der Coronakrise sind das Panama und das Café Nautilus für ihre Klienten da – „zu den gewohnten Öffnungszeiten, aber mit Einlassbeschränkungen“, sagt Stefan Jünemann, Leiter der Tagesaufenthaltsstätte Panama. Es sei wichtig auch in diesen Zeiten die versorgenden Angebote und Beratung aufrechtzuerhalten und ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen zu haben.
Dass der Bedarf für ihre Angebote da ist, bestätigt auch Thomas Thiel von der Drogenhilfe Nordhessen. Ebenso für Schlafsäcke, die in diesem Herbst bereits an Menschen in Not ausgegeben wurden. „Auch wenn wir sie nicht so gerne ausgeben“, erklären er und sein Kollege Stefan Jünemann. Denn viel lieber wäre es ihnen, Menschen ohne Obdach in Wohnraum zu vermitteln. Doch dafür mangele es an bezahlbarem Wohnraum. Für die Spende des ASB sind sie deshalb dankbar.