Pflegekräfte werben für mehr Wertschätzung | Landesweite Aktion des ASB Hessen zum Tag der Pflege am 12. Mai
Alle Pflegenden beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Hessen sind zum Tag der Pflege am 12. Mai mit einer gemeinsamen Aktion an die Öffentlichkeit gegangen. Ziel war es, für mehr Wertschätzung ihrer Arbeit zu werben. Auch die Sozialstationen und Tagespflegen des ASB-Regionalverbands Kassel-Nordhessen haben sich beteiligt.
Rund 130 Pflegekräfte beschäftigt der ASB in der Region. Ihnen war es ein Anliegen, zu zeigen, was sie täglich leisten. In der ambulanten Pflege etwa sorgen sie dafür, dass Menschen in ihrer vertrauten Umgebung gut versorgt sind. Sie unterstützen bei der Pflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung. Helfen etwa beim Waschen und Ankleiden, kümmern sich um Verbände und Medikamente, schenken Zeit und ein offenes Ohr.
Großartige Arbeit unter enormem Druck
Am 12. Mai haben die Pflegekräfte mit besonderen T-Shirts auf ihre Arbeit aufmerksam gemacht. Auf deren Rückseite war je ein Buchstabe zu sehen. Daraus bildeten sie den Satz „Tag der Pflegenden“. Jeder Buchstabe stellte einen wichtigen Aspekt der Pflege heraus: A wie Anerkennung, E wie Empathie, L wie Leidenschaft, N wie Notwendigkeit, wie Pflegenotstand oder T wie Tarif.
Die Intention: Mehr Aufmerksamkeit für die Berufe in der Pflege schaffen und öffentlich zeigen, welche großartige Arbeit sie unter enormen Druck – gerade während der Coronakrise - für unsere Gesellschaft leisten. Ebenso sollte mit der Aktion auf Missstände und Verbesserungspotenziale hingewiesen werden.
Corona hat die Pflege verändert
Ina Noack, Pflegedienstleiterin der Sozialstation Immenhausen, weiß um die tagtägliche Leistung ihres Teams. Die Pandemie habe die Pflege verändert hat. Nicht nur mit Blick darauf, sich selbst und die Kunden vor einer Infektion zu schützen. Oft seien die Pflegekräfte auch der einzige soziale Kontakt, den ältere Menschen dadurch haben.
„Die Angst vor Einsamkeit ist größer geworden. Zeitnehmen, zuhören, reden, trösten, darum geht es für uns jetzt umso mehr“, sagt sie. Aufgrund der gebotenen körperlichen Distanz sei das jedoch auch eine Herausforderung: Denn es sei nicht möglich, „Menschen einfach mal in den Arm zu nehmen“.
Pflegekräfte haben mehr Anerkennung verdient
Die Sozialstationen in Immenhausen, Habichtswald und Kassel sowie die Tagespflegen in Baunatal und Lohfelden betreuen Menschen, die sich nicht mehr alleine versorgen können. „Wir achten darauf, dass die uns anvertrauten Menschen weiterhin selbstbestimmt leben können. Wir bringen ihnen Respekt und Wertschätzung entgegen“, sagt Heidrun Hanrats, ASB-Bereichsleiterin Pflege.
Das Gleiche wünschen sich Pflegekräfte von Gesellschaft und Politik. „Sie leisten sehr gute Arbeit und haben die Anerkennung von uns allen verdient“, sagt ASB-Geschäftsführer Michael Görner. Deshalb setze der ASB sich für eine umfassende Pflegereform ein. Ausreichend Pflegekräfte sowie gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen seien für ein funktionierendes Gesundheitssystem nötig.
Schon gewusst?
Der internationale Tag der Pflege (auch Internationaler Tag der Pflegenden) am 12. Mai erinnert an den Geburtstag von Florence Nightingale vor 201 Jahren. Sie gilt als Begründerin der professionellen Krankenpflege. Der internationale Tag der Pflege wurde 1965 vom International Council of Nurses (Weltbund der Pflegenden) ins Leben gerufen und wird seit 1967 auch in Deutschland begangen. Im Januar 1974 wurde der Tag der Pflege offiziell zu einem Internationalen Aktionstag erklärt.