Neue Rettungswagen berücksichtigen Mitarbeiterwünsche | Anregungen aus der Praxis sollen die Arbeitsprozesse erleichtern
Auf den Rettungswachen Nordhessen in Habichtswald und Kassel-Mitte des ASB-Regionalverbands Kassel-Nordhessen ist je ein neuer Rettungswagen im Einsatz. Sie sind mit vielen Neuerungen ausgestattet, die die Rettungskräfte entlasten und für mehr Sicherheit sorgen.
Aus der Praxis für die Praxis. Unter diesem Motto hat sich der ASB unter seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin im Rettungsdienst umgehört und ausgelotet, welche Verbesserungen sie sich für ihren Arbeitsplatz „Rettungswagen“ wünschen. Und so stecken in der neuesten Fahrzeuggeneration eine Menge Anregungen, um Arbeitsprozesse zu optimieren. Zum anderen beruhen Neuerungen auf geänderten gesetzlichen Vorschriften, die Rettungseinsätze sicherer machen sollen. Künftig werden alle neuen Rettungswagen mit diesem Innovationspaket ausgestattet sein.
Lösungen für eine ungehinderte Kommunikation
Zu den Neuerungen zählt eine Gegensprechanlage, die das Fahrerhaus mit dem Patientenraum für eine effiziente und reibungslose Kommunikation verbindet. Sie kann auf beiden Seiten per Knopfdruck aktiviert werden. So können der Notfallsanitäter, der Patienten versorgt. und der Rettungssanitäter, der das Fahrzeug lenkt, miteinander sprechen wie bei einem Telefonat.
Um die Kommunikation zu erleichtern, gibt es eine weitere Innovation: In den neuen Fahrzeugen lässt sich das Trennwandfenster zwischen Fahrer- und Patientenraum zum „Fahrerohr“ hin öffnen. Bislang lässt sich die Scheibe genau andersherum öffnen. Christian Zimmermann und Dirk Reimann, die auf der ASB-Rettungswache Kassel-Mitte arbeiten, berichten, dass dies eine enorme Erleichterung sei.
Eine weitere Anregung aus der Praxis: In den neuen Rettungswagen lässt sich die seitliche und hintere Trittstufe bei geöffneter Tür per Knopfdruck beliebig oft ein- und ausfahren. Bei anderen Fahrzeugen muss diese erst geschlossen und wieder geöffnet werden. Für sie ist eine Nachrüstung geplant. Auch hier sprechen die beiden Rettungskräfte von einer deutlichen Verbesserung, die sich beispielsweise bemerkbar mache, wenn nach einem Einsatz die Notfallrucksäcke aufzufüllen sind.
Mehr Sicherheit für Passanten, Patienten und Personal
Zu den gesetzlich vorgeschriebenen Änderungen zählen zum einen ein akustischer Heckwarner, der beim Einlegen des Rückwärtsgangs draußen zu hören ist, um Passanten zu warnen und somit zu schützen. Die Lautstärke ist abhängig von den Umgebungsgeräuschen und passt sich automatisch an. Bei längeren Rückwärtsfahrten kann der Ton vom Fahrer einmalig per Knopfdruck abgeschaltet werden.
Zum anderen fordert der Gesetzgeber in der neuen Fahrzeuggeneration, die nach und nach Einzug hält, Anschnall-Kontrollleuchten im Fahrerraum. Dort kann der Fahrzeugführer anhand einer Kontrolltafel mit Warnlampen bei eingeschalteter Zündung sehen, ob alle Dreipunktgurte am Betreuer- wie auch Tragestuhl geschlossen sind. Auch das trägt zu einem Plus an Sicherheit für Rettungsdienstkräfte und Patienten bei.