Der Sanitätsdienst ist wieder im Einsatz | Die Freude nach zwei Pandemie-Jahren über die Rückkehr von Konzerten und Co. ist groß
Zwei Jahre lang war das Sola-Festival wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. In diesem Jahr konnte es wieder gefeiert werden. Über 10.000 Elektromusikfans waren Pfingstsonntag nach Kassel in die Karlsaue gekommen, um von Mittag an bis in die späten Abendstunden zu feiern. Vor Ort war auch der Sanitätsdienst des ASB-Regionalverbands Kassel-Nordhessen mit über fünfzig Einsatzkräften, einer Notärztin, je zwei Rettungs- und Krankenwagen.
Wie für die Musikfans, endete auch für die Helferinnen und Helfer des ASB eine zwei Jahre andauernde Pause, in der kaum Veranstaltungen angeboten werden konnten. Ein Blick auf die vergangenen drei Jahre zeigt, wie sehr sich die Pandemie in der Anzahl der Sanitätsdienste niedergeschlagen hat. Während 2019 die Samariterinnen und Samariter rund neunzig Veranstaltungen betreut haben, so war es im ersten Corona-Jahr 2020 nur noch ein Bruchteil dessen und in 2021 weniger als die Hälfte. Zu den wenigen Events, die möglich waren, zählen die Fußballspiele des KSV Hessen Kassel, dessen Heim- und Freundschaftsspiele im Auestadion exklusiv betreut
Die Pandemie bleibt eine Herausforderung
Die Freude und das Interesse, wieder im Einsatz sein zu können, ist bei allen groß, schildert der erste Vorsitzende des ASB-Regionalverbands, Philipp Brake: „ Die ersten Veranstaltungen dieses Jahr haben das bereits gezeigt. Wieder vor Ort helfen zu können, ist etwas anderes, als Videokonferenzen zu führen, die kein adäquater Ersatz für Präsenzveranstaltungen sind, und sich mit der reinen Theorie zu beschäftigen.“ Angeboten worden seien, soweit möglich, Ausbildungs- und technische Dienste. Denn das erworbene Wissen muss auch regelmäßig aufgefrischt werden.
Gleichwohl ist die Pandemie noch nicht beendet und bringt weiterhin für die Teams, die bei Heimatfesten und Sportveranstaltungen, bei Konzerten und Open-Airs, bei Messen und Ausstellungen die Erste Hilfe im Notfall gewährleisten, Herausforderungen mit sich. „Wir müssen weiterhin mit erhöhten Hygienemaßnahmen unsere Sanitätsdienste durchführen“, erläutert Philipp Brake. „FFP2-Masken gehören im Bereich von Besucheransammlungen und bei Patientenkontakt weiterhin zur Grundausstattung.“
Wie kann ich beim Sanitätsdienst dabei sein?
Beim ASB-Regionalverband Kassel-Nordhessen engagieren sich rund 100 Ehrenamtliche im Bereich des Katastrophenschutz und Sanitätsdienstes. Immer wieder Nachwuchs zu gewinnen und junge Menschen für diese Aufgabe zu interessieren, betrachtet Philipp Brake als wichtige Aufgabe: „Wir versuchen unser Angebot und die Umsetzung von Veranstaltungen den Trends anzupassen, um weiterhin Begeisterung für unsere Aufgaben zu wecken.“
Unter Qualitätsaspekten ist es erforderlich, dass alle Helferinnen und Helfer einen Mindestausbildungsstand haben, um zu lernen, wie man in Notfallsituationen schnell, richtig und mit wenigen Hilfsmitteln helfen kann. Wer Interesse hat, mitzumachen, kann beim ASB-Regionalverband mehrmals im Jahr an einem Sanitätshelfer-Lehrgang oder an einem Sanitätsdienst-Lehrgang teilnehmen, der mindestens einmal im Jahr angeboten wird. „Meist in den Sommerferien, um auch ein Angebot für Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter zu machen“, sagt der erste Vorsitzende.
Neue Helferinnen und Helfer sind immer willkommen
Der nächste Sanitätsdienst-Lehrgang startet pünktlich zum Sommerferienbeginn am 25. Juli und endet am 6. August. Hier sind noch kurzfristig Plätze frei. Interessierte können sich anmelden und finden Informationen unter folgendem Link: Sanitätsdienst-Lehrgang.
„Neue Helferinnen und Helfer sind bei uns jederzeit willkommen“, betont Philipp Brake. „Für Menschen, die sich im Nachgang bei uns im Bereich Katastrophenschutz und Sanitätsdienst einbringen, ist der Lehrgang kostenlos.“ Voraussetzung für die Teilnahme sei der Nachweis eines Erste-Hilfe-Kurses, der nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Zudem seien das Interesse am Ehrenamt, an Menschen und Teamarbeit sowie Zuverlässigkeit Grundvoraussetzungen.