Auch im Alter selbstbestimmt Leben: Regionalverband baut barrierefreie Wohnungen in Lohfelden
Im Alter in den eigenen vier Wänden leben, das ist der Wunsch vieler Senioren. Voraussetzung dafür ist ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Wohnumfeld – barrierefrei und mit einer Infrastruktur, die Einkaufsmöglichkeiten, Treffpunkte und Betreuungsangebote in der Nähe vereint. Der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum steigt - auch in der Gemeinde Lohfelden: Bis 2030 rechnet sie damit, dass jeder dritte Bürger älter als 65 sein wird. Deshalb investiert der ASB-Regionalverband Kassel-Nordhessen 5,5 Millionen Euro in ein Großprojekt mit 22 barrierefreien Seniorenwohnungen im Wohnquartier am Friedrich-Ebert-Ring. Dort ist der Anteil an Menschen über 65 schon jetzt hoch.
Antwort auf demografischen Wandel
Die Entscheidung für das Wohnprojekt ist für Michael Görner, Geschäftsführer des Regionalverbands, eine Antwort auf den demografischen Wandel: „Wir reagieren auf die Bedürfnisse von Menschen, die in ihrem Bewegungsradius eingeschränkt sind.“ Das Konzept ermögliche es, im Alter so lange wie möglich selbstbestimmt zu leben, da es seniorengerechtes Wohnen mit anderen ASB-Angeboten verknüpfe.
Vor Ort zählen dazu das Mehrgenerationenhaus (MGH), eine Tagespflege und Pflegeeinrichtung. Für ältere Menschen bedeute es ein Plus an Lebensqualität, Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe und Betreuung in der Nachbarschaft zu haben, ist der Geschäftsführer überzeugt.
Spatenstich war im Februar
Im Februar war Baubeginn auf einem Grundstück, das der Regionalverband von der Gemeinde erworben hat. In einem Jahr soll die dreigeschossige Wohnanlage mit Blick auf das MGH und die Tagespflege bezugsfertig sein. Beide Einrichtungen werden mit dem Wohngebäude durch einen Innenhof verbunden sein. Der Kontakt zueinander ist somit schnell hergestellt.
Die bis zu 80 Quadratmeter großen Mietwohnungen mit Küche, Bad und Balkon wie auch der gesamte Komplex sind auf die Bedürfnisse von Senioren ausgerichtet. So finden im Keller nicht nur Haustechnik und Abstellräume ihren Platz, sondern auch ein Raum für Elektrorollstühle samt Ladestationen.
Vernetzung mit anderen Angeboten
Auch Philipp Brake, Vorsitzender des Regionalverbands, sieht im Dreiklang aus MGH, Tagespflege und Wohnen an einem Standort Vorteile: „Den Mietern steht der Tagestreffpunkt offen. Die Wohnanlage wird mit dem Alltag dort verbunden, soziales Miteinander ist vor der Haustür möglich.“ Die Tagespflege biete Entlastung, wenn der Verbleib in der eigenen Wohnung zur Herausforderung wird: „Tagsüber werden dort Pflegebedürftige fürsorglich betreut, abends kehren sie nach Hause zurück.“
Zudem können andere ASB-Leistungen wie Hausnotruf, Menüservice und ambulante Pflege gebucht werden: „Das gibt Sicherheit, dass jederzeit kompetente Hilfe kommt“, sagt Philipp Brake. Und die Nähe zu einer Pflegeeinrichtung des ASB in Lohfelden gewährleiste einen unkomplizierten Umzug, wenn das Maß an Selbständigkeit zum Wohnen in den eigenen vier Wänden nicht mehr reicht.