ASB investiert in die Ausbildung: Computergesteuerte Simulationspuppen ermöglichen jedes Notfallszenario
Der ASB Regionalverband Kassel-Nordhessen hat in seine Ausbildung investiert. Seit Januar unterstützen zwei hochmoderne computergesteuerte Simulationspuppen die Ausbildung im Rettungsdienst. Eingesetzt werden sie im Ausbildungszentrum in Bad Emstal. Mit ihnen lassen sich sämtliche Notfallsituationen simulieren, um den Nachwuchs gut vorzubereiten.
Realitätsnah trainieren ohne Schauspieler
Das Besondere: Die Simulationspuppen werden über eine Software gesteuert, sodass sie mehr leisten können als herkömmliche Modelle, die bisher in der Ausbildung im Einsatz waren. Darüber hinaus sind sie an eine Audio- und Videoüberwachung gekoppelt, um das Training zu steuern und zu begleiten. Zudem können auch ohne Schauspieler Notfallszenarien realistisch trainiert werden.
Die Simulationspuppen, 180 Zentimeter groß und 75 Kilogramm schwer, sind der menschlichen Anatomie nachempfunden. Sie verfügen über bewegliche Gelenke und dank Software können sie wie ein Mensch sprechen, atmen, husten oder sich erbrechen, Pupillen-, Blutdruck- oder Hautveränderungen zeigen.
Breites Spektrum der Notfallmedizin ist darstellbar
ASB-Ausbildungsleiter Bernd Roddewig: „Von der Geburt bis zur Hirnblutung – mit den Simulationspuppen kann ein breites Spektrum der Notfallmedizin dargestellt werden.“ Die Diagnostik und Behandlung besonderer Notfälle wie Intoxikationen, kardiales Lungenödem oder Sepsis lassen sich ebenso trainieren wie die alltäglich vorkommenden Einsätze wie Asthmaanfall, Apoplexie oder Herzinfarkt.
Herzdruckmassagen, Intubationen oder Entlastungspunktionen sind ebenso möglich, wie sich Medikamente an ihnen intravenös, intraossär und intramuskulär applizieren lassen. Ebenso können die Auszubildenden ein EKG anlegen, den Blutdruck messen oder den Puls ertasten. Darüber hinaus ist an einem Modell das Legen von Thoraxdrainagen möglich.
Fallsituationen individuell simulieren
Die ASB-Ausbilder können die vom Hersteller installierten Fallszenarien nutzen und ebenso eigene Notfallbilder erstellen. Ebenfalls Teil der Software ist die Darstellung einer Überwachungseinheit, wie sie in jedem Rettungswagen zu finden ist. Auf die Monitore können die Ausbilder beispielsweise Kreislaufwerte einspielen und auf die individuellen Behandlungsmaßnahmen eingehen.
Das Training wird mit Video- und Audiotechnik überwacht. Das ermöglicht parallel die Übertragung in die Klasse. Auch die Klassenzimmer sind mit Monitor ausgestattet, der ihnen beispielsweise das EKG der aktuellen Fallsituation zeigt. Die Technik ermöglicht auch den Kontakt zu den Auszubildenden oder die Simulation einer Leitstelle.
Transportables System ermöglicht vielfältigen Einsatz
Die Simulationspuppen sind transportabel und können so an verschiedenen Ausbildungsstationen eingesetzt werden – etwa am Unfallort, im Schockraum oder im Pflegezimmer. Auch die Technik gibt es in transportabler Ausführung, um sie beispielsweise auch im Rettungswagen zu nutzen.