Anerkennung für gelungenes Miteinander der Generationen | Bundesfamilienministerin Lambrecht besuchte Mehrgenerationenhaus in Lohfelden
Die gute Arbeit des ASB-Mehrgenerationenhauses (MGH) in Lohfelden trägt Früchte. Seit 13 Jahren ist das Haus mitten im Ortskern ein beliebter Treffpunkt, an dem die Menschen gerne und oft zusammenkommen. Sie leben dort die Gemeinschaft der Generationen, nehmen die vielfältigen Angebote wahr und bringen sich selbst als Ehrenamtliche ein.
Nun durften MGH-Leiterin Christina Neuer und ihr Team einen besonderen Gast begrüßen: Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht. Sie war beeindruckt von dem, was Mitarbeitende und Ehrenamtliche leisten. Es sei ein besonderes Haus, dem das Miteinander der Generationen gelinge, würdigte sie das Engagement. Und sie betonte, wie wichtig es ist, Generationenarbeit anzuerkennen.
Einblick in vielfältige Angebote
Bei einem Rundgang gewann Lambrecht einen Einblick in die Vielzahl von Angeboten. Vorgestellt wurden ihr beispielsweise der offene Spieletreff, das Repariercafé, die Fahrradwerkstatt und die Smartphone-Beratung. Zudem gab es einen Einblick in die ASB-Tagespflege im Obergeschoss und einen Ausblick auf die Seniorenwohnanlage, die der ASB direkt neben dem MGH baut.
Herausforderung Pandemie meistern
In einer Gesprächsrunde tauschte sich die Ministerin mit dem MGH-Team aus, das von den Herausforderungen der Coronakrise erzählte. In der Zeit der pandemiebedingten Schließung habe man versucht, stets mit den Menschen in Kontakt und für sie ein Anker zu sein. Nun sei es Aufgabe, sie ins Haus zurückzuholen. „Es ist ein Kraftakt, die Strukturen wieder aufzubauen“, sagte Christina Neuer.
Familien sind an der Belastungsgrenze
Das Team berichtete auch, wie groß die Sorge der Familien mit Blick auf steigende Infektionszahlen vor einem weiteren Lockdown sei. „Viele Eltern sind überlastet. Sie fürchten eine erneute Schließung von Kitas und Schulen“, erläuterte Nadine Wicke, die die Bereiche Kurberatung und Kindertagespflege betreut. Homeoffice, Homeschooling und Haushalt hätten viele an ihre Grenzen gebracht.
Kontaktbeschränkungen zehren an Menschen
Auch die Ministerin erzählte, was ihr im Zuge der Pandemie begegnet: „Es ist viel Einsamkeit zu spüren.“ Kinder, Familien und Senioren, darin war man sich einig, hätten gleichermaßen unter den Kontaktbeschränkungen gelitten. Bei Kindern zeigten sich Lernrückstände, Sprachschwierigkeiten und Hemmschwellen in Kontakt mit Kindern; bis dahin fitte Senioren hätten Ressourcen eingebüßt.
Förderung durch Bundesprogramme
„Wir dürfen niemanden verlieren“, betonte Lambrecht. Deshalb unterstütze der Bund unter anderem mit dem Corona-Aufholprogramm, aus dem auch das MGH Mittel abruft. Damit werden Projekte zum Abbau von Lernrückständen und zur Förderung frühkindlicher Bildung unterstützt. Geld erhält das MGH zudem aus dem Bundesprogramm „Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander werden“.
In der Krise neue Ideen umgesetzt
Dass eine Krise auch Chancen birgt, zeigen auch Beispiele. MGH-Koordinatorin Tabea Köhne verwies auf zahlreiche digitale Angebote, von Beratungen bis hin zu Backvideos, Sportkurse im Freien und den mobilen Mittagstisch. Ob Neues oder Bewährtes: Stets sind Ehrenamtlichen mit im Boot. Es seien mehr als vierzig, berichtete Ehrenamtskoordinatorin Melissa Förster.
Lesen, Schreiben und Rechnen fördern
Christina Neuer stellte zudem einen neuen Schwerpunkt vor: niedrigschwellige Angebote zur Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen Erwachsener, die aus Mitteln des neuen Bundesprogramms „Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander werden“ finanziell unterstützt werden. Neben Jan Weifenbach aus dem MGH werden sich Ehrenamtliche einbringen.
Die Arbeit Ehrenamtlicher wertschätzen
Christine Lambrecht nutzte ihren Aufenthalt auch, um mit Ehrenamtlichen und Besuchern zu sprechen. Hier zeigte sich, wie wichtig das Angebot für die Lohfeldener ist. Deutlich wurde bei dem Besuch der Ministerin auch, dass es ihr ein Anliegen ist, zu hören, was die Menschen bewegt und das Engagement jener wertzuschätzen, die sich für andere einsetzen.